Update Branchensounding
Das «Branchensounding», wie diese Evaluation durch FUTUREMEM bezeichnet wurde, ist eine Betrachtung / Analyse, im Sinne eines Zwischenschritts. Es geht darum, das neue Konzept der Handlungskompetenzorientierung aus Sicht des Arbeitsmarktes durch die Betriebe mit Blick auf heutige und künftige fachliche Arbeitsmarktanforderungen einzuschätzen. Daher richtete sich das Branchensounding ausschliesslich an die betriebliche Arbeitspraxis und wurde als Online-Umfrage in der Zeitspanne vom 3. bis 21. Februar 2023 durchgeführt. Eingeladen wurden rund 3000 Personen aus Swissmem- und Swissmechanic-Mitgliedfirmen.
Die Ziele sind:
die angepassten Inhalte der betrieblichen Ausbildungspraxis aufzuzeigen, und
eine Rückmeldung zur Wirkung der neu «verpackten» Bildungsinhalte einzuholen.
Die Trägerschaft begründet diesen Zwischenschritt mit der zeitgleichen Revision von acht beruflichen Grundbildungen und der daraus resultierenden Komplexität. Würden die Kernelemente des neuen Konzepts einer Konsolidierung durch die Berufsbildenden / Betriebe entzogen, bestünde in der betrieblichen Ausbildungspraxis hinsichtlich der Akzeptanz ein grosses Umsetzungsrisiko.
Insgesamt haben 497 Personen an der Umfrage teilgenommen. Die Rücklaufquote lag bei ca. 16%. Die erwartete Rücklaufquote liefert eine gute Grundlage für eine qualitativ hochstehende Analyse zur Akzeptanz und Wirkung der Berufsrevisionen aus der Arbeitsmarktperspektive.
Die Auswertungsarbeiten haben bereits begonnen. Über die Evaluation wird ein Bericht erstellt, welcher Ende April 2023 in Deutsch, Französisch und Italienisch erscheinen wird. Bei Interesse an den Umfrage-Ergebnissen und für weitere Auskünfte dürfen Sie sich gerne an info@futuremem.swiss wenden.
Interview mit Thomas Schumacher, Mitglied des FUTUREMEM Projektleitungsteam, Leiter Swissmem Berufsbildung
Im Februar 2023 wurde das Branchensounding durchgeführt. Welchen Nutzen siehst du in dieser Evaluation für das Gesamtprojekt FUTUREMEM?

TS: Unser FUTUREMEM Slogan «Für die Zukunft qualifiziert» umschreibt am besten, was wir mit diesem Projekt anstreben. Wir handeln in den Diensten der Lernenden und der Wirtschaft. Die bereits auf sehr hohem Niveau ausgearbeiteten Bildungspläne werden durch Inhaber/-innen, Geschäftsführer/-innen, Betriebsverantwortliche und HR Verantwortliche gesoundet. Den Nutzen sehen wir darin, mit solchen regelmässigen Qualitätschecks sicherzustellen, künftig für die Wirtschaft erforderliche Fähigkeiten einzubinden. Selbstverständlich erhalten bei der offiziellen Anhörung der Branche und der Ämterkonsultation alle – d.h. unsere wertvollen Verbundpartner aller 3 Lernorte und weitere Stellen – die Möglichkeit, ihre Rückmeldungen sowohl mit Arbeits-, Ausbildungs- und weiteren Perspektiven einzubringen.
Welches sind deine bisherigen Haupt-Learnings im Projekt FUTUREMEM?
TS: Wir arbeiten mit vielen äusserst engagierten Kolleginnen und Kollegen zusammen. Und dies in unterschiedlichen Rollen im Miliz-System. Dies ist sehr spannend, bereichernd und wertvoll und erfordert Geduld, Energie und Anpassungsfähigkeit von allen Involvierten. Die unterschiedlichen Perspektiven stellen uns oft vor Herausforderungen. Unser Fokus seitens Trägerschaft liegt klar auf der Marktfähigkeit künftiger Fachkräfte. Alle Beteiligten zufrieden zu stellen, wird kaum für alle Elemente möglich sein.
Aufgrund des Umfangs (grösste Berufsrevision mit parallel 8 Berufen) und der Komplexität versuchen wir, Konsens zu wesentlichen Themen zu erreichen. Dies bedeutet, aufeinander zuzugehen und manchmal über den eigenen Schatten zu springen. Dies fällt – auch mir persönlich – nicht immer leicht. Am Anfang waren wir äusserst bestrebt, vom Groben ins Feine zu gehen und uns aufs Wesentliche zu fokussieren. In unserer Industrie und in der Berufsbildung führen jedoch auch die Summe von Details und genügend Raum für Diskussionen zum Erfolg. Wir lernen Alle jeden Tag dazu.
Wir bleiben in Bezug auf Qualität – Zeit – Ressourcen gefordert. Guten Mutes bin ich, weil wir eine neue Basis der Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen gelegt haben. Und weil ich insbesondere bei unseren wertvollen Projektmitarbeitenden viel Herzblut spüre.
Welche Meilensteine stehen im Jahr 2023 noch an?
TS: Im engeren Kontext unseres Projektes FUTUREMEM sind dies insbesondere:
1. Halbjahr 2023 o Verabschiedung berufspädagogisches Konzept o Lösungsfindung Qualifikationsverfahren (QV) o Lektionentafel Berufsfachschule (BFS) / überbetriebliche Kurse (üK) o Qualität/Qualitässicherung üK und weitere Lernorte o Aufbereitung Bildungsverordung (BiVo) und Bildungspläne
2. Halbjahr 2023 o Konkretisieren Lernfeldkonzept o Stellungnahme Bildungsverordnungen (BiVo) und Bildungspläne o Erstellen und Verabschiedung Informations- und Ausbildungskonzept (IAK) o Anhörung Branche/Ämterkonsultation
Seitens Trägerschaft stehen bis zu den Sommerferien weitere, äusserst relevante Entscheide an. Diese sind für den Umsetzungserfolg unserer Berufsrevision sowie für unsere Berufsbildung von grosser Bedeutung:
Verlagsstrategie: Strategie und Umsetzungsgefäss «Gemeinsame Lern-/Lehrmedien»
Lernplattform: Prüfen einer digitalen Lernumgebung
Berufsmarketing: Weiterentwicklung «Faszination Technik» (www.faszination-technik.ch).
Termine
Nächste Informationsveranstaltung von FUTUREMEM: 10. Mai 2023, 16.00 Uhr, Fribourg Die Einladung folgt zu gegebener Zeit.
Das FUTUREMEM-Update richtet sich an alle am gleichnamigen Projekt Interessierte. Zirka alle zwei Monate informiert die Trägerschaft hier über den Projektfortschritt und alle relevanten News. Sie erhalten das Update direkt per E-Mail, entweder weil Sie sich aktiv am Projekt beteiligen oder Sie sich für den Newsletter eingetragen haben (-> Newsletter abonnieren). Das Update wird ebenfalls auch auf der Projektwebseite www.futuremem.swiss publiziert. Rückfragen Bei Fragen steht ihnen die Projektleitung gerne zur Verfügung. Dazu senden Sie bitte eine E-Mail an info@futuremem.swiss. |