Am Donnerstag, 28. Januar 2021, orientierte die Projektleitung FUTUREMEM an einer Online-Informationsveranstaltung über den Stand der laufenden Berufsreform der acht MEM-Berufe.
In der aktuellen Projektphase liegt der Fokus der Arbeiten auf der Erstellung der verschiedenen berufsspezifischen Qualifikationsprofile. Dabei sind die rund 100 Mitglieder der verschiedenen Arbeitsgruppen stark damit beschäftigt, die Inputs aus der Praxis in die Definition der Profile zu integrieren.
Handlungskompetenzen
In einer ersten Phase war für die technische Grundbildung der MEM-Berufe die Übersicht der Handlungskompetenzen erarbeitet worden. Dabei ging es um die Frage: Was sollen Berufsleute künftig für Handlungskompetenzen haben, nachdem sie ihre Ausbildung abgeschlossen haben? Einigkeit herrschte, dass es dabei primär um «Outcomes» am Ende der Ausbildung geht, um Handlungen und nicht um Inhalte. Handlungskompetenzen sollen ein beobachtbares beruflich kompetentes Verhalten kurz und präzis umschreiben.
In den ersten zwei Ausbildungsjahren sollen gemäss Ausbildungsmodell in Basismodulen branchenspezifische, berufsfeldspezifische und berufsspezifische Handlungskompetenzen erworben werden. Diese Kompetenzen werden dann an der Vernetzungsprüfung (Teilprüfung) geprüft. In den folgenden zwei Lehrjahren werden in Spezialisierungsmodulen Pflichtkompetenzen und Wahlpflichtkompetenzen vermittelt. Letztere berücksichtigen die hohe Heterogenität sowie die regionalen und individuellen Unterschiede bei den Ausbildungsbetrieben. Den Abschluss bildet die Individuelle praktische Arbeit.
Hohe Akzeptanz des Bildungsmodells
In einer Umfrage bewerteten mehr als 90 Prozent der daran teilnehmenden Personen das präsentierte Ausbildungsmodell positiv. Über die ganze Zeitspanne der Infoveranstaltung verfolgten rund 400 Personen die Online-Übertragung.
Bis Ende April 2021 sollen die Qualifikationsprofile der einzelnen Berufe definiert sein. Auf die Qualifikationsprofile aufbauend werden bis Ende Dezember 2021 die Bildungspläne erarbeitet. Die modularisierten Bildungsinhalte sind nicht Teil des Bildungsplans.
Pilotierung
Parallel zur Erarbeitung der Handlungskompetenzen laufen vertiefte Abklärungen zur geplanten Pilotierung. Zweck der ursprünglich geplanten Pilotierung ist, die drei Lernorte auf die Modularisierung und Umsetzung der Handlungsorientierung vorzubereiten und diese zu optimieren. Die erlangten Erkenntnisse fliessen in die flächendeckende Einführung im Jahr 2025 ein. Während der Pilotphase werden unter anderem die zugehörigen Lehr- und Lernmedien unter Mitwirkung der Lernorte entwickelt.
Weil das Problem besteht, dass derzeit gemäss BBG Art. 36 Titelschutz nicht zwei Bildungsverordnungen gleichzeitig zu gleichen Titeln führen dürfen, musste eine alternative Projektplanung erarbeitet werden. Das Projektteam befindet sich in der Lösungsfindung mit SBFI und Kantonen. Im ersten Quartal 2021 soll dies abgeschlossen sein. Fast 90 Prozent der an einer Umfrage teilnehmenden Personen bewerteten eine pilotierte Umsetzung als positiv.
Zu den Resultaten aus den Arbeitsgruppen findet in der ersten Märzhälfte 2021 eine Vernehmlassung statt. Interessierte Personen können sich über Arbeitsgruppenmitglieder einbringen oder die künftigen Berufsbilder bei einem Sounding kommentieren (bitte melden unter: info@futuremem.swiss).
Aufzeichnung der Informations-Veranstaltung
Weitere Informationen
Factsheets zu Kernthemen:
Ergänzend werden wir unter Dokumente eine Zusammenstellung der wichtigsten Fragen und Antworten (FAQ) publizieren. Die Erweiterung erfolgt zeitnah.